Blick auf den Bodensee
"Die Betontrenner" öffnen Shoppingcenter
Beim Betreten des Lago sind sofort die ersten Rolltreppen im Erdgeschoss, die jeweils zum Untergeschoss und in die erste Etage führen zu sehen. Als Aufgang in das zweite Obergeschoss wurde damals eine Betontreppe mit 30 t Stahlbeton verbaut. Diese musste weichen, um Platz für eine weitere Rolltreppe zu schaffen – so sollen zukünftige Besucher des neu entstehenden Restaurants im früheren Fitnessstudio einen bequemen Zugang zu den kulinarischen Köstlichkeiten des Hauses erhalten. Im laufenden Betrieb wurde ein eigens dafür angeschafftes Schwerlastgerüst aufgestellt und anschließend die TreppeStück für Stück zurückgebaut.
Aus mehreren Gründen, unter anderem Lärm und Bauteildicke, entschlossen sich Inhaber Michael Echner und Projektleiter Mario Hug, das Verfahren der Seilsägetechnik anzuwenden. Der Ausbau wurde mit zehn Meter langen Stahlträgern als Hilfskonstruktion sowie einem Kettenzug mit elektrischer Laufkatze bewältigt. Der Abtransport erfolgte mit eigenem Fuhrpark über das Parkhaus des Centers und war laut Michael Echner "Chefsache".
Im ehemaligen Fitnessstudio soll ein weiterer Aufzug als Zugang zu einer Rooftop-Bar auf dem Dach mit Blick über den Bodensee als Teil der neuen Erlebnisgastronomie entstehen. Dafür wurden die erforderlichen Deckenöffnungen mit einer Gesamtstärke von 100 cm in die PI-Decken geschnitten. Auch hierfür kam wieder die Seilsägetechnik zum Einsatz, um effizient zu arbeiten. Vorwiegend wurden die Abbruchteile mit einem Gewicht von bis zu 4 t zerlegt, sodass die Abbruchmassen per Kran in die Abrollcontainer transportiert werden konnten. Die größte Deckenöffnung hatte ein Maß von 10 x 10 m und ein Gewicht von rund 80 t Stahlbeton mit Spanneisen. Einige Treppen und Aufzugsöffnungen wurden teilweise im laufenden Betrieb hergestellt.
"Durch die statische Bauweise der PI-Träger mussten durch den Bauunternehmer mehrere Unterzüge und Wechsel betoniert werden", erklärt Mario Hug. "Hierfür haben wir mit unseren Abbruchrobotern die Armierungseisen freigelegt." Insgesamt dauerten die Arbeiten rund sechs Monate. Dabei wurden rund 200 t Beton zurückgebaut – teilweise bei laufendem Betrieb und in zahlreichen Nachtschichten. Die Echner Haberer GmbH legt besonderen Wert auf die neueste Technik und hielt die eingesetzten Seilsägen, Wandsägen und Kernbohrgeräte, jeweils von Hilti, einen Abbruchroboter von Brokk und mehrere Hilfsmittel wie beispielsweise einen Teleskoplader aus dem eigenem Maschinenbestand vor.
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